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Eine Frau sitzt in einem Café und schaut auf ihren Laptop

Dr. med. Sheila de Liz über Blasenschwäche

Die Wechseljahre, da ist sich Dr. med. Sheila de Liz sicher, haben ihren schlechten Ruf nicht verdient. Die Gynäkologin hat dieser in ihren Augen „fabelhaften“ Zeit im Leben einer Frau ein ganzes Buch gewidmet, um ihren Leserinnen die damit verbundenen Chancen aufzuzeigen und sie bei der Bewältigung von Herausforderungen zu unterstützen. Harninkontinenz nennt sie als eine der Top 5 Beschwerden in den Wechseljahren neben Hitzewallungen, Schlafstörungen, Depressionen und Schmerzen beim Intimverkehr. Die gute Nachricht: Mit der Hilfe eines kompetenten Arztes können betroffene Frauen heute viel für ihr Wohlbefinden tun. „Niemand sollte unbegleitet durch die Wechseljahre gehen!“, appelliert Sheila de Liz.

Die erfahrene Gynäkologin nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um Themen geht, über die viele Frauen nur ungern sprechen – Themen wie Wechseljahre, Menopause, Inkontinenz, Harndrang, Blasenschwäche … In ihrer Praxis wird die Frauenärztin tagtäglich mit Mythen und Missverständnissen rund um den weiblichen Körper konfrontiert, deren Enttabuisierung sie sich zur Mission gemacht hat: auf Social-Media-Plattformen, als Buchautorin, mit Gastauftritten in alten und neuen Medien – und nicht zuletzt als Always Discreet Expertin. Sie möchte über Mythen und Ursachen von Blasenschwäche aufklären sowie den Betroffenen dabei helfen, wieder jeden Tag aufs Neue zu genießen.

„Jede Blasenschwäche ist behandelbar“

Sheila de Liz will Blasenschwäche von dem „unmodernen“ Image befreien und betroffene Frauen ermutigen, „ihren Körper mit allen Facetten anzunehmen“, statt durch Schweigen Schamgefühle zu kultivieren.

Was sind die Ursachen für Blasenschwäche?

In vielen Fällen ist Blasenschwäche „auf ein Problem mit dem Halteapparat der Harnblase, zum Beispiel die Bänder oder den Beckenboden“, zurückzuführen. Auch eine Schwäche des Harnröhrenverschlusses oder eine zu aktive Harnblase, weil Dauerreize die Harnblasenwand geschädigt haben, können die Ursache sein. Letzteres ist beispielsweise der Fall, wenn man dauernd Blasenentzündungen hat, welche die Blasenwand angreifen.“

Welche Therapie bei Blasenschwäche?

Wichtig ist ihr auch die Vermittlung der Botschaft: „Jede Blasenschwäche ist behandelbar“ – unabhängig von den Ursachen und davon, ob es sich um Stressinkontinenz (Urinverlust beim Lachen, Niesen usw.), Dranginkontinenz (plötzlich auftretender starker Harndrang) oder Mischinkontinenz handelt. Dabei komme es vor allem darauf an, Rat bei entsprechend spezialisierten Fachärztinnen und -ärzten zu suchen – und zwar am besten von einem Team aus Blasenschwächenexpertinnen und -experten, dem auch ein auf Beckenbodentraining spezialisierter Physiotherapeut oder eine Physiotherapeutin angehört. Auch Blasenschwäche kann als Symptom der Wechseljahre behandelt werden – Sie müssen nicht darunter leiden.

Inkontinenz wird durch Kauf von Menstruationsbinden kaschiert

Neben der medizinischen Behandlung und physiotherapeutischen Betreuung spiele auch die Auswahl der richtigen Produkte eine große Rolle, damit betroffene Frauen trotz Inkontinenz ein aktives und erfülltes Leben führen können. Hier gelte es, so Sheila de Liz, „den Blick in der Drogerie hin auf die Blasenschwäche- und weg von Monatshygieneprodukten zu richten“. Vielen Frauen, glaubt sie, sei es „peinlich, mit Blasenschwächeartikeln an der Kasse zu stehen. Sie kaschieren deshalb ihre Inkontinenz, indem sie Slipeinlagen und Binden kaufen. Dabei gibt es Produkte, die um ein Vielfaches besser geeignet sind als herkömmliche Einlagen für die Periode. Urin ist nicht Blut und muss anders gemanagt werden.“

In Bezug auf die Wahl der richtigen Inkontinenzprodukte sei daher „eine gute Urinaufnahme-Technologie der Einlage unerlässlich. Urin ist ja wie Wasser und nimmt gerne den Weg des geringsten Widerstandes. Bezogen auf die Unterhose heißt das, dass Wasser gerne an den Rändern links oder rechts runterlaufen möchte, ähnlich wie wenn ein Glas Wasser auf einer Tischdecke umkippt. Daher muss die Einlage so gestaltet sein, dass die Ränder besonders gut Urin aufnehmen.“

Die Stigmatisierung der Blasenschwäche führt Sheila de Liz unter anderem auf eine Lektion zurück, die viele Menschen bereits als Kinder verinnerlichen: „Die einzigen, die Urin verlieren, sind Babys und alte Menschen. Wir haben ja schon früh gelernt, dass es wichtig ist aufs Töpfchen zu gehen, und dass nur ‚Babys in die Hose machen‘. Die Angst aus der Kindheit, ausgelacht zu werden, weil wir in die Hose gemacht haben oder Bettnässer waren, sitzt sehr tief. Blasenschwäche wird daher oft als entwürdigend und Beweis, dass man alt ist und sein Leben nicht unter Kontrolle hat, empfunden.“

Dass die Wahrscheinlichkeit einer Blasenschwäche in den Wechseljahren zunimmt, kann die Expertin auch aus ihrer eigenen Praxiserfahrung bestätigen. Jede dritte Patientin über 40 sei gelegentlich bis regelmäßig davon betroffen, schätzt sie; bei den Über-50-Jährigen sei es bereits jede zweite. Zusätzlich geht sie von einer hohen Dunkelziffer derjenigen aus, die ihr Leben nach der Inkontinenz ausrichten, ohne medizinischen Rat einzuholen. Ihr eindringlicher Appell an diese Frauen lautet, „sich kompetente Hilfe bei jemandem zu holen, der sich mit Hormonen auskennt. Das sollte im Idealfall der Frauenarzt sein.“

Inkontinenzslips, die unterm kleinen Schwarzen schick aussehen

Gerade diese Patientinnen, betont Sheila de Liz, wollten bei der Nutzung von Inkontinenzprodukten auf keinen Fall das Gefühl haben, eine Windel zu tragen: „Die Tatsache, inkontinent zu sein, ist ja ohnehin sehr stigmatisiert und wird mit dem ‚Alt sein‘ assoziiert. Obwohl viele der Inkontinenzpatientinnen – aber bei Weitem nicht alle – schon ein höheres Alter haben, wollen sie sich nicht alt fühlen.“

Vielmehr wünschten sie sich Produkte, die unterm engen Rock oder den Leggings beim Yoga nicht auffallen, ihre Trägerin nicht im Stich lassen, wenn sie „Tanzen, Klettern, auf ein Date oder im Catsuit zum Karneval gehen will“ und sich „unproblematisch in der Handtasche transportieren“ lassen. „Neben der Einlagendicke ist auch die Diskretion wichtig. (…) Außerdem ist es Frauen wichtig, dass das Produkt nicht nur gut Urin aufnehmen kann, sondern man ihn auch nicht riecht.“ Lobend hebt die Frauenärztin die vielen tollen Lösungen hervor, die betroffenen Frauen heutzutage zur Auswahl stehen, bis hin zu schwarzen Inkontinenzslips, „die zuverlässig ihren Job ‚inkognito‘ erledigen und dabei noch unter dem kleinen Schwarzen schick aussehen“!

Dr. med. Sheila de Liz

Die gebürtige Amerikanerin Dr. med Sheila de Liz ist Autorin, Gynäkologin sowie wissenschaftliche Beraterin der Marken Always und Always Discreet, P&G. In ihren Büchern „Unverschämt. Alles über den fabelhaften weiblichen Körper“ (Rowohlt, 2019) und „Woman on Fire. Alles über die fabelhaften Wechseljahre“ (Rowohlt, 2020) klärt sie über den weiblichen Körper auf und versucht Missverständnisse zu beseitigen.

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